Calenberger Autorenkreis

   

Berichte zu unseren vergangenen Lesungen in 2020
(die neuesten Berichte stehen zuerst)


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„Die Hölle gab mir nur halbe Talente“

Am 1. November 2020, der letzten Möglichkeit vor dem zweiten diesjährigen Lockdown, konnten wir im Kunstkreis Laatzen eine Lesung zu Heinricht von Kleist und seiner Novelle Michael Kohlhaas anbieten. Zwanzig Zuhörere waren im Kunstkreis zugelassen, zwanzig waren auch gekommen und erlebten einen spannenden Nachmittag mit der tragischen Lebensgeschichte des Dichters, die Friedrich Pape vortrug und der Novelle Michael Kohlhaas, die Jörg Hartung in gekürzter Fassung darbot.

Heinrich von Kleist entstammte einem weitverzweigten Geschlecht in Preußen, deren männlich Mitglieder hohe Offiziere waren. Und so schien es für den am 10.10.1877 geborenen, sensiblen Jungen, auch keine andere Karriere als die beim Militär zu geben. Schon mit 14 Jahren trat er ein, hasste aber das Reglement, das seine Frei- und Eigenheiten einschränkte. Kleist galt als kontaktarm und schwierig, er stotterte und war nach Aussagen von Zeitgenossen nicht in der Lage Gedanken zusammenhängend zu formulieren. In Frankfurt studierte er lustlos Physik und Kulturgeschichte, in erster Linie aber reiste er umher. 1799, mit 22 Jahren, verlobte er sich mit Wilhelmine von Zenge, die er jedoch nie heiratete. Die Briefe, die er an sie, aber auch die, die er an seine geliebte Schwester Ulrike schrieb, sind erste Zeugnisse seiner hohen Erzählkunst. Er befasste sich auf seinen Reisen mit Kants philosophischen Grundsätzen, sowie mit den Lehren Rousseaus, die in ihm den Wunsch wachriefen, in der Schweiz ein einfaches Leben auf dem Land zu führen. Das erfüllte sich nicht, aber Kleist fühlte dort erstmalig die Berufung zum Dichter.

Christoph Wieland war von seinen frühen Werken begeistert. Kleist selbst aber quälte sich zeitlebens mit übertriebener Selbstkritik und Todessehnsucht. Seine Werke wurden nur zögernd verlegt, oft abgelehnt, nie erhielt er angemessene Tantiemen. Der große Goethe übte umfassende und zeitweise vernichtende Kritik. Kleist schien seiner Zeit weit voraus zu sein, denn erst im 20. Jahrhundert würdigte man seine Werke angemessen. 1810 wurde Michael Kohlhaas veröffentlicht. Im gleichen Jahr wurde Der Prinz von Homburg in Berlin abgelehnt. Immer wieder geriet Kleist in Verzweiflung und große Geldnot, litt vermehrt unter schweren depressiven Schüben. Von der Familie verachtet, beim König nicht willkommen, von Freunden verlassen und von Schulden gequält, sah er Ende 1811 keinen anderen Ausweg, als den Tod. Zusammen mit Henriette Vogel, einer sich von der Berliner Gesellschaft eingeengt und missachtet fühlenden Frau, erschoss er sich am 21. November des Jahres am kleinen Wannsee in Berlin, im Alter von nur 34 Jahren. Im zweiten Teil der Lesung hörten wir eine gekürzte Fassung der Novelle Michael Kohlhaas, die Jörg Hartung eindrücklich vortrug. Den Inhalt gebe ich hier nicht wieder, denn es lohnt sich, diese Geschichte selbst einmal zu lesen!! Nur Mut!



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Nicht um den heißen Brei geredet

Theodor Storm und seine Kinder

Am Sonntag, d. 11. Oktober 2020 gab es im Kunstkreis Laatzen eine besonderen Vortrag zum Dichter Theodor Storm. Unter den derzeit strengen Auflagen für Veranstaltungen, war die Galerie so gut wie ausverkauft. Monika Gorbu-schin, die unermüdliche Leiterin des Kunst-kreises drückte zu Beginn ihre Freude darüber aus, dass wieder Lesungen in ihrem Haus statt-finden können. Hoffen wir, dass es so bleibt.

Renate Folkers

Die Referentin Renate Folkers nahm uns Zuhörer mit auf eine Reise in den Norden des Landes, nach Husum, der Stadt, in der nicht nur Theodor Storm, sondern auch sie selbst geboren wurde. Da ist die Verbindung. Gleich darauf aber warf sie uns Zuhörer in ein dunkles Kapitel der Geschichte des Dichters, sprach offen und ausführlich über seine inzwischen erwiesene pädophile Neigung, über die Liebe des 19-jährigen Studenten zu der 10-jährigen Bertha von Buchan. Auch aus vielen Liebesgedichten des Dichters spricht diese Neigung und man liest manche Strophe mit diesem Wissen mit leichter Beklommenheit. Renate Folkers führte uns dann ausführlich durch das bewegte Leben des Dichters, der Jurist und selbst Vater von sieben Kindern war, von denen ihm vor allem die drei Söhne viel Kummer bereiteten. Seine Werke, sagte die Referentin, kennen wir alle mehr oder weniger, deshalb legte sie den Schwerpunkt auf den Lebensweg. Im zweiten Teil ihrer Lesung erfuhren wir etwas über den Inhalt der Novelle „Viola Tricolor“ und durften Renate Folkers zum Schluss auf einem sehr versöhnlichen Spaziergang mit dem Dichter durch Husum begleiten. Gebannt hörten die Besucher im Kunstkreis Laatzen diesem ungewöhnlichen Vortrag zu.

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Von einem, dem alles daneben ging

Im Kunstkries Laatzen gab es am 6. September 2020 die erste Lesung der Calenberger Autoren nach der Corona-Krise, oder sollte ich lieber schreiben, in der Corona-Krise??? „Endlich gibt es wieder Lesungen!“, so begrüßte Monika Gorbuschin erleichtert ihre Gäste. Zwanzig Personen durften unter Corona-Bedingungen in dem Galerieraum zuhören, zwanzig hatten sich angemeldet, zwanzig waren gekommen und lauschten dem launigen Vortrag von Uwe Köster zum Leben und Wirken von Joachim Ringelnatz. Die Fenster waren weit geöffnet, die Herbstsonne durchflutete den Raum und in der Pause wurde Sekt und Orangensaft am Platz serviert. So ließ es sich gut zuhören und genießen. Und am Schluss waren sich alle einig, dass es auf jeden Fall weitergehen muss mit den Lesungen und überhaupt mit allem.

Das Leben des Joachim Ringelnatz! Was war das für Ein Leben!! Was für ein Leben war das?? Als Schüler gemobbt, von der Schule geflogen, ins Schreiben und Malen geflohen, als Seemann angeheuert, als Schlangenträger gearbeitet, Dachpappen getragen, Studium abgebrochen, für ein paar Wochen Buchhalter gespielt, Mitglied bei „Simplicissimus“ in München und „Schall und Rauch“ in Berlin, Kinderbuchautor und Illustrator, Alkoholiker, Wahrsagerin in einem Bordell, Leutnant zur See, immer in Geldnot, Dichter, Maler, an TBC erkrankt, letztendlich Kabarettist mit Berufsverbot – und noch Einiges mehr. Das alles war Joachim Ringelnatz! Die vielen, zum Teil sehr skurrilen Tätigkeiten in seinem Leben ließen uns Zuhörer nicht nur aufhorchen, sondern mit offenem Mund staunen. Dazu hörten wir Gedichte und Texte des Autors, unter vielen anderen ein paar der „Turner-Gedichte“, Auszüge aus dem „Kinderverwirrbuch“, Gedichte vom Seemann „Kuddeldaddeldu“, ein Gedicht von einer Schnupftabaksdose, ein anderes von einem männlichen Briefmark, den Streit zwischen Spiegel und Lampe, aber auch die tragische Geschichte vom Nagel mit der Lehre, das alte Liebe eben doch nicht rostet… oder doch? (auf obigemFoto sieht man ihn mit Asta Nielsen)

Joachim Ringelnatz

Ehrgeiz

Ich habe meinen Soldaten aus Blei
Als Kind Verdienstkreuzchen eingeritzt.
Mir selber ging alle Ehre vorbei,
Bis auf zwei Orden, die jeder besitzt.

Und ich pfeife durchaus nicht auf Ehre.
Im Gegenteil. Mein Ideal wäre,
Dass man nach meinem Tod (grano salis)
Ein Gässchen nach mir benennt, ein ganz schmales
Und krummes Gässchen, mit niedrigen Türchen,
Mit steilen Treppchen und feilen Hürchen,
Mit Schatten und schiefen Fensterluken.

Da würde ich spuken. *     

 

(Auf diesem Foto sieht man ihn mit sich selbst...)


* In Wurzen, der Heimatstadt des Dichters, gibt es inzwischen eine nach ihm benannte Straße.


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Lesung am See

Der schöne Terrassengarten direkt am See gelegen

Nach langer, langer Lesepause, in der wir durch das Corona-Virus keine Gäste einladen durften und auch unsere leseüblichen Orte geschlossen waren, trafen wir Calenberger Autoren uns am 5. Juli 2020 das erste Mal wieder mit unseren Zuhörern zu einer Lesung, einer - schon deshalb - ganz besonderen. Hella Petzold, Freundin des Autorenkreises, hatte auf ihre wunderschöne Terrasse mit direktem Zugang zum See eingeladen und dafür gesorgt, dass alle vorgeschriebenen Abstandsregeln eingehalten werden konnten. Es gab Kaffee und Tee, leckeren Kuchen und nach der Lesung, wie sonst auch immer bei der Sommerlesung, Würstchen mit Kartoffelsalat. Lange zitterten wir um das Wetter, das sich nicht so recht entscheiden konnte... und uns zu Beginn der Lesung auch erst einmal ganz schön auf Trab hielt. Hinter dem See türmten sich Wolken, die schnell heranstürmten und sich dann kübelartig über uns ausschütteten. Wir improvisierten etwas unvollkommen und versuchten ein weiteres Regendach aufzubauen. Als das Regendach halbwegs stand, war der Guss auch schon vorbei und alles konnte wieder zusammengeklappt und eingerollt werden. Von da an strahlte die Sonne bis in den Abend aus allen Knopflöchern auf und für uns.

Unsere Gäste - es war sozusagen ausverkauft - waren geduldig und freuten sich nach dem Auf- und Abbau über die Literatur der Calenberger Autoren. Uwe Märtens moderierte in altbekannter lockerer Art. Renate Folkers las das erste Kapitel aus ihren gerade entstehenden Krimi-Geschichten "Trina-Lieschen on Tour". Uwe Märtens las seine beiden Prosatexte "Die Angst vorm weißen Blatt" und "Zeitguthaben". Jörg Hartung las verschiedene Gedichte, u.a. "In Zeiten des schwindenden Lichts" und "Zwei Schwäne", Wilhelm Stenzel las ebenfalls einige seiner Gedichte, z.B. seine "Covit19-Trilogie", ein launiges Gedicht über eine "Hochzeitsfeier" und "Nachts am Fenster". Cornelia Poser las ihre Kurzgeschichte "Goldener Oktober" und die Glosse "Wie lang hab ich noch?"

Impressionen zur Lesung am See

Der See vor dem Regenguss

Die Gastgeberin Hella Petzold, leider nur von hinten ...

...mit Renate Folkers beim Versuch, ein Regendach zu bauen

Wilhelm Stenzel

Jörg Hartung

Uwe Märtens

Cornelia Poser

Lauschende Gäste


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In den Zeiten des schwindenden Lichts...



Am Sonntag, d. 16. Februar 2020 trafen wir uns zu unserem Literarischen Abend - unserer "Winterlesung" im Heinmatmuseum von Linderte.

Zum zweiundzwanzig Mal fand dieser literarische Abend - unsere Winterlesung - statt, so berichtete Birgit Hildebrand, die Vorsitzende des Heimatvereins, zur Begrüßung der Gäste. Voll besetzt war diesmal das kleine Museum, worüber wir Calenberger Autoren uns sehr freuten. Reichhaltig und nicht ganz leicht war das Programm, das eine gute Mischung aus Lyrik und Prosa bot. Uwe Märtens, der die Lesung in seiner gewohnt lockeren Art moderierte, hatte es zusammengestellt, und führte die Zuhörer hindurch, sodass trotz des umfangreichen Lyrikangebotes – denn gerade die ist nicht immer schnell und leicht zu verdauen –  die Zuhörer bis zum Schluss gebannt dabei waren, in der Pause viele Fragen stellten und unseren Büchertisch beschnupperten. Der inhaltliche Schwerpunkt der Lesung lag, wie es ja auch zur Jahreszeit passte, auf der sich nach dem Dunkel hinneigenden Seite des Lebens, sowohl dem Herbst in der Natur, als auch dem Herbst des Lebens und Gedanken zu der Reise, auf die wir alle irgendwann allein gehen müssen. 

Friedrich Pape gestaltete nicht nur den Anfang der Lesung mit seiner Kurzgeschichte „Chamäleon“, sondern beendete den literarischen Abend auch mit einigen nachdenklich stimmenden Gedichten: „Ein Hanseat bei brechenden Deichen“, „Sonett zum Gedenken an Friedrich Dahlmann“, „Nach dem Debakel im Golf von Mexiko – inspiriert von Gottfried Benn“, „Der Stumme“, „Die Funktion der Literatur“, „Herrschaft und Geist“ und „Neofaschismus“.

Dietmar Weiß, der Neuling in unserem Kreis, begann mit seinen launigen, kurzen Gedichten: „Der Geist von Prag“, „Im Labyrinth“, „Das Tumal“, „Spurensuche“, „Dichtkunst“, „Nichts“, „Postwendend“, „Meine Wahl“, „Deinetwegen“ und "Ausflug". Im zweiten Teil las er seine satirische Kurzgeschichte, inspiriert von Franz Kafkas Erzählung ‚Der Landarzt‘: „Landarzt 2000 – Doktors alltäglicher Albtraum“.

Jörg Hartung hatte diesmal ein im Eigenverlag erschienenes Buch mitgebracht, aus dem er eigene Gedichte las und dazu auf der Leinwand eindrucksvolle Bilder seiner Frau Gabriele Hartung zeigte. Wir hörten: In den Zeiten des schwindenden Lichts“, „Die Brücke“, „Worte“, „Tagnacht“, „Tanz der Elfen“, „Dein Gestalt“, „Herbstzeitetüde“, „Vergänglichkeit“, „Troja“, „Des Fährmanns Münze“.

Cornelia Poser verabschiedete die Zuhörer mit fünf Gedichten in die Pause. Sie las: „Oben am Berg“, „Wenn das Segel fällt“, „Deklaration“ und „Schwester Nacht“. Ihr letztes Gedicht „Aus dem Zugfenster“ leitete dann wunderbar zum zweiten Teil über, den sie mit ihrer Kurzgeschichte „Im Speisewagen“ begann.

Friedrich Pape

Dietmar Weiß

Jörg Hartung

Cornelia Poser

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Doktors alltäglicher Albtraum

Am Sonntag, den 9. Februar 2020 las Dietmar Weiß im Kunstkreis Laatzen aus seinen gerade erschienenen Memoiren "Internistische & hinterlistige Betrachtungen"

Trotz Unwetterwarnung waren viele Sturmfeste erschienen. Der Autor Dietmar Weiß berichtete über amüsante Ereignisse aus seiner Jugend und über weniger amüsante Erlebnisse im Arztberuf.

Sein Schlusssatz lautete: "Und bitte nicht vergessen: Alles hat seine Zeit, in der Ruhe liegt die Kraft - und jede Gesellschaft bekommt die Ärzte, die sie verdient!" In seinen Memoiren zieht Dietmar Weiß Bilanz seiner Erfahrungen als Internist, niedergelassener Kassenarzt und Landarzt. Er nimmt engagiert Stellung, verarbeitet seine Erfahrungen in Wort und Bild und legt gleichzeitig, die Geschichte seines Lebens vor. Die Zuhörer amüsierten sich und spendeten am Schluss herzlichen Applaus.


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Zwanzig Jahre für die Ewigkeit…

…so überschrieb Georg Hensel in seinem„Spielplan“ das Kapitel über William Shakespeare.

Wir Zuhörer erlebten am Montag, den 27. Januar 2020 eineinhalb spannende Stunden im sehr gut besuchten Literaturkreis der Margareten-Gemeinde in Gehrden.

Sein oder Nichtsein...

Jörg Hartung führte uns in die Welt des William Shakespeare, der zwischen 1590 und 1610, in London seinen 38 Dramen schuf und damit die theatralische Sicht auf den Menschen, auf die Welt, auf das Leben umgestürzt und für alle Zeiten neu geprägt hat. Wir hörten im Vortrag Gesichertes und Nichtgesichertes über das Leben des Dichters, über den hochbegabten Schüler aus Stratford-upon-Avon, der (so Alfred Kerr) den Lateinunterricht schwänzte, mit 18 Jahren heiratete, nie eine Universität besuchte und aufblühte, als er 1590 nach London übersiedelte - und sich dort ein Leben als Schauspieler, Dichter und Theaterbesitzer aufbaute, indem er 1599 das berühmte runde „Globe Theatre“ bauen ließ und dazu nicht nur künstlerisch Begabungen hatte, sondern auch ein guter Geschäftsmann gewesen sein soll. 1611 zog er wieder in seine Heimat zurück und starb dort 1616 mit nur 52 Jahren, man weiß nicht genau woran. Er schenkte der Nachwelt nicht nur seine Dramen, sondern auch 154 Sonette, von denen eines, nach Aussage des Referenten, wohl 300 x ins Deutsche übersetzt worden ist, denn viele Literaten haben sich daran versucht. Wir hörten kurze Ausschnitte aus den Dramen, hielten uns etwas länger bei dem mörderischen Leben von Macbeth auf und genossen den Vortrag einiger Sonette, sowohl auf Englisch, wie auch auf Deutsch. Der Nachmittag war kurzweilig und sehr spannend und machte Lust darauf, das ein oder andere Sonett des großen Meisters doch selbst einmal (wieder) zu lesen.

                           Sonett 154

Der kleine Liebesgott lag einst im Schlaf
Und legte ab der Herzen Feuerbrand,
Als eine leichte Nymphenschar ihn traf,
Die keuschen Leben fromm sich zugewandt.
Die schönste nahm die Fackel, die die Geister
Von treuverliebten Scharen oft entfacht;
So ward der glühenden Begierde Meister
Wehrlos von einer Jungfrau Hand gemacht.
Im kühlen Quell dort löschte sie die Glut,
Der, von dem Brand erhitzt, für alle Zeit
Zum Bade ward, zur wundertät’gen Flut
Für kranke Menschen. Für mein Herzeleid
    Sucht’ ich dort Heil, doch Liebe wärmt die Flut,
    Kein Wasser aber kühlt der Liebe Glut.

 


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Drei geniale Amtsträger des Römischen Weltreichs

Am Mittwoch, d. 08. Januar 2020 hielt Friedrich Pape beim Frühstück der Aktiven Seniorinnen in der Versöhnungsgemeinde Weetzen obigen Vortrag.

Viele Damen waren nicht nur zum Frühstücken gekommen, sondern bildeten danach eine sehr interessierte Zuhörerschaft zu dem nicht ganz einfachen Thema, über das Friedrich Pape in altgewohnter Weise referierte. Hier finden Sie zu Ihrer Information über den ausführlichen und informativen Vortrag "etwas verkürzt" die Steckbriefe der drei hohen römischen Amtsträger.

Cicero: 106 v.Chr. bis 43 v.Chr. / römischer Politiker, Anwalt, Schriftsteller und Philosoph  /  berühmtester Redner Roms und Konsul im Jahr 63 v. Chr. /  war als Schriftsteller schon für die Antike stilistisches Vorbild  /  Vermittler philosophischen Gedankenguts in  lateinischsprachiger Welt  /  seine Briefe an Atticus beeinflussten die europäische Briefkultur  / 43 v. Chr. auf der Flucht getötet

Seneca:etwa 1 n. Chr. bis 65 n. Chr.  /  röm. Philosoph, Dramatiker und Naturforscher, Politiker / einer der bedeutendsten Schriftsteller seiner Zeit  / einer der reichsten und mächtigsten /  Erzieher und Berater des späteren Kaisers Nero  /  verfasste viele Denk-schriften /  zeigte Widersprüche im Agieren als Politiker und als Philosoph /  wurde von Nero 65 n. Chr. zur Selbsttötung gezwungen

Mark Aurel:121 bis 180  / 161 bis 180 n. Chr. römischer Kaiser / ebenso Philosoph und letzter Vertreter der Stoa /  Adoptivkaiser seines Stiefvaters Kaiser Antonius Pius / war geduldig, milde, fried-liebend / setzte Akzente bei Gesetzgebung und Rechts-sprechung für Sklaven / verfasste Selbstbetrachtungen  „Das zu sich selbst Gesagte“ / wird auch Philosophenkaiser genannt


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